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darf für Preisverleihung nach Deutschland ausreisen

Angeklagte Journalistin darf für Preisverleihung nach Deutschland ausreisen

Für Asli Erdogan kam die Nachricht überraschend: Die wegen Volksverhetzung in der Türkei angeklagte Journalistin erhält ihren Pass zurück. Damit kann sie den Friedenspreis in Osnabrück selbst entgegennehmen.



Die türkische Journalistin und Schriftstellerin Asli Erdogan kann nun doch nach Deutschland ausreisen, um an einer Preiseverleihung teilzunehmen: In Osnabrück soll der 50—Jährigen am 22. September der Remarque—Friedenspreis überreicht werden.


Die in der Türkei wegen Terrorvorwürfen angeklagte Autorin habe überraschend ihren Reisepass zurückerhalten, teilte die Stadt Osnabrück mit.

Am Donnerstag hatten die Stadt, die Jury und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels einen Brief an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan veröffentlicht. Darin baten sie um die Ausstellung eines Reisepasses, damit die Schriftstellerin die Türkei verlassen könne.

Die Autorin bekommt den mit 25.000 Euro dotierten Erich—Maria—Remarque—Friedenspreis vor allem für ihr journalistisches und schriftstellerisches Wirken. Darin beschreibt sie die Auswirkungen der politischen Verhältnisse in der Türkei auf die Menschen und ihren Alltag.

Ihre Essaysammlung ”Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch” mit einer Auswahl ihrer Texte kann nach Angaben der Jury derzeit nicht in der Türkei erscheinen.

Seit 14 Monaten laufen in der Türkei die sogenannten Säuberungen. Zehntausende Menschen wanderten nach dem gescheiterten Putschversuch aus politischen Gründen hinter Gitter: Darunter sind viele Wissenschaftler, Journalisten, Menschenrechtler.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/asli—erdogan—darf—fuer—preisverleihung—nach—deutschland—ausreisen—a—1166812.html

8.9.2017
Der Spiegel


 

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