Rio de Janeiro gesehen aus dem Blickwinkel einer türkischen
Özgür lebt seit zwei Jahren in Rio. Sie ist fasziniert vom Zauber der Stadt und gleichzeitig abgestoßen von der diesen Moloch beherrschenden Gewalt. Um das alles verarbeiten zu können, schreibt sie ein Buch: Die Stadt mit der roten Pelerine. Die Farbe Rot steht dabei nicht nur für die überschäumende Lebensfreude und eine offen zur Schau gestellte Sexualität, sondern auch für Blut, Mord und Totschlag. Nicht nur in den Zeiten des Karnevals bestimmen Trommeln, frenetische Musik, Tanz und Sex den Rhythmus der Stadt und gehen dabei mit der Armut und dem Tod eine beständige und schauerliche Verbindung ein. Obwohl laufend in der Gefahr, überfallen zu werden, bleibt Özgür in Rio. Da Schreiben und Erleben, Autorin und Protagonistin immer mehr zu einer Einheit werden, lässt Asli Erdogan konsequenterweise Özgürs Ermordung mit der Fertigstellung ihres Buches zusammenfallen. — Hier schreibt eine Türkin auf sehr lebendige und realistische Weise über Rio de Janeiro, eine Stadt, die in allen Bereichen so ganz anders ist als ihre Heimatstadt Istanbul. Unter interkulturellen Aspekten ein hochinteressantes Buch.
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